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Barney

*** Akita-Berner Sennen-Mischling, 4 1/2 Jahre ***

Barney, Hundeschule, Geheimnis Hund, Maren Heim

Als uns eine Freundin, die Maren selber gar nicht aus dem Kontext „Hund“ kennt, empfahl: „probiert es doch einmal bei ihr. Es klingt so gut und kompetent, was Maren aus ihrem Studium und ihrer Arbeit mit Hunden berichtet“, hatten wir nicht viel zu verlieren. Mit dem Gefühl: „ein letzter Versuch ist es vielleicht wert“, traten wir nach einem bereits sehr netten und hoffnungsvollen Telefonat das Erstgespräch bei Maren an.

Wir, das sind Barney, ein mittlerweile vierjähriger Akita-Berner-Sennen-Mischling, Mareike, seine Besitzerin und ich (Katharina), die Mama. Und Maren ist unsere 5.(!) Trainerin. Wir hatten wirklich nicht viel zu verlieren, aber sooo viel mehr zu gewinnen, als wir für möglich gehalten hätten!

Barney kam als 4 ½monatiger Junghund zu uns und hatte bereits ein sehr unbeständiges Welpen-dasein erlebt. Aus uns nicht bekannter Ursache wurde er vom Erstbesitzer sehr früh an den nicht besonders seriös wirkenden Züchter zurückgegeben, von dem ihn unser Vorbesitzer erwarb. Immerhin war es diesem sehr wichtig, ein beständiges Zuhause für die kleine Fellnase zu finden, als er selber merkte, dass die Tierhaltung eigentlich gar nicht in seine Lebensumstände passt.

Trotz schnell deutlicher Themen (z.B. Angst vor Männern, Stöckern, Müllbeuteln, Plastikplanen ect.) nahmen wir uns der großen Aufgabe "Erlebnis Hund" an. Ich erarbeitete mir brav den Sachkundenachweis, wir besuchten eine örtliche Junghundeschule und gaben Barney ganz viel Liebe und Beständigkeit. Schnell lernte er (erst jetzt!) die Grundkommandos, liebte Kontakte zu anderen Hunden und lernte sehr verhalten auch Vertrauen in fremde Menschen – vereinzelt sogar Männer – zu fassen. Und ganz unbemerkt lernte er uns, seine Menschen, zu manipulieren.

Je wohler sich Barney fühlte, desto mehr entwickelte er selbstbewusstsein-vortäuschende Macken, Rüdenrüpeleien und Revierverhalten. Auch die Kastration, die uns daraufhin empfohlen wurde, brachte nicht wirklich Besserung.

Die Gegend, in der wir wohnen und in der Jugendliche es witzig finden, Tieren Knaller hinterher zu schmeißen, entfachte allerdings ebenso immer heftiger werdend Ängste, die sich durch Flucht- oder Meidungsverhalten äußerten.

Versuche, sich Rat zu holen endeten entweder darin, dass wir das Gefühl bekamen, alles falsch zu machen ohne dabei eine Idee zu haben, wie wir es besser machen können (wir hätten uns nicht anhören müssen: „der macht ja, was er will“, wir hätten lieber erfahren, wie wir das ändern können), oder aber Vorschlägen, die nichts mit unserer Realität zu tun hatten (Wenn Barney Angst hat, frisst er nichts. Dann können wir ihm auch nicht mit Leckerchen zeigen, dass alles gut ist. Da nutzt auch keine App. Und wir wollten auch nicht immer die Straßenseite wechseln oder in eine andere Richtung gehen, nur damit er nicht andere Hunde anpöbelt…)

Barney, Rüdiger, Hundeschule, Geheimnis Hund, Maren Heim

Als wir Maren kennenlernten war es Dezember und es machte zu dieser Zeit gar keine Freude mehr, mit dem Tier vor die Tür zu gehen. Tagsüber hatte man Sorge, er könnte einem Hund begegnen, den er nicht mag, und spätestens wenn es dunkel wurde, mussten wir Barney zu zweit zur Tür schieben, plötzliche Fluchtversuche verhindern und streckenweise unter höchstem Kraftaufwand den zitternden Hund hinter uns her ziehen.

Maren kam (obwohl üblicherweise das Erstgespräch bei ihr stattfindet, wo die Probleme aber vermutlich nicht vergleichbar aufgetaucht wären), sah und machte Hoffnung. Sie hörte zu, beobachtete und erklärte. Und sie stellte Fragen, die Mareike und mich merken ließen, dass sie genau verstand, wie es uns geht und was wir meinen. Trotz ehrlicher Aussage, auch sie würde die Grundangst in dem Tier nicht wegzaubern können, bekamen wir eine Idee davon, was vielleicht möglich ist und begannen motiviert das Training.

Es würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen, wenn ich meiner Begeisterung weiterhin ungebremst freien Lauf lassen und das ganze Training detailliert beschreiben würde.

Also versuche ich zusammenzufassen: das Training ist ungewöhnlich, manchmal anstrengend aber sehr bereichernd. Maren versteht es, Sachverhalte zu erläutern so dass wir immer wissen, warum wir etwas tun oder lassen sollten. Sie arbeitet absolut kundenorientiert, alltagstauglich und dem Leistungsstand der Hunde und Halter angepasst. Den größten Unterschied zu anderen Trainingsversuchen sehe ich darin, dass der Fellnase und seinen Menschen nicht nur erklärt wird, was sie NICHT tun sollen, sondern, was stattdessen erwünscht und wie das erreichbar ist (und das ist in den seltensten Fällen das pure Abholen von Belohnung 😉).


Sowohl im Einzeltraining, als auch in der von uns mit Begeisterung besuchten Gruppe, coacht Maren sehr wertschätzend, einfühlsam und individuell. Eigene Erfahrungen oder Bedenken werden von ihr angehört und ernst genommen, gemeinsam wird geklärt und nach Lösungen gesucht. Der Fokus liegt eindeutig auf dem Hervorheben und Bestärken dessen, was schon erreicht wurde und gut läuft. Aber auch Fehler sind willkommen und werden mit viel Humor für weitere Erklärungen genutzt.

Fairness ist ein Wort, das ebenfalls großgeschrieben wird, sowohl den Tieren, als auch den Menschen gegenüber. Dies spielgelt sich sogar im Preis nieder, den Maren für das Training ausruft, das so viel mehr ist als pure Dienstleistung…


Und nun?

…haben wir einen Hund, der zwar immer noch Angst vor Knallern hat und lieber im Wald als im belebten Park spazieren geht, der es aber immer öfter schafft, in Situationen, in denen er sich unwohl fühlt, zu Mareike oder mir zu kommen, statt weg zu laufen.

…haben wir einen Hund, der zwar immer noch nicht alle anderen Hunde mag, sie aber weitgehend ignorieren und teilweise sogar ohne Leine ruhig an ihnen vorbei gehen kann, wenn wir das wünschen.

…haben wir einen Hund, der zunehmend selbstbewusst durch das Leben geht. Anfangs in der Gruppe auf dem Trainingsplatz an seinen Menschen klebend, spielt er inzwischen fröhlich und arbeitet motiviert.

…haben wir einen Hund der uns immer mal wieder zeigt, dass er eben ein Hund ist, und dass es immer etwas zu tun gibt.

Und wir haben eine Trainerin, zu der wir mit jedem Problem kommen können, bei der wir gerne lernen und die wir vorbehaltlos weiterempfehlen können.

DANKE Maren!


Fotos: von Mareike mit freundlicher Erlaubnis von Rüdiger und seinen Menschen.

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